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Millennium Mambo

Regie Hou Hsiao-Hsien
Mit Shu Qi, Jack Kao, Tuan Chung-hao
2001 – 105 Minuten
Cannes 2001 - Compétition Prix Technique
Chicago International Film Festival - Silver Hugo
Flanders International Film Festival - Silver Spur
Golden Horse Film Festival Taipei - Golden Horse Award
MILLENNIUM MAMBO soll der Beginn eines neuen Zyklus werden, der sich ganz auf die Gegenwart der Stadt Taipeh einlässt... «Das alles geschah vor zehn Jahren, im Jahre 2001 als gerade das neue Millennium begonnen hatte», erzählt eine seltsam schwebende, wunderbar melancholische Stimme aus dem Off. Damit ist der Abstand gekennzeichnet zwischen dem wild bewegten Erleben der Figuren und dem fast still gestellten Blick, den Hou Hsiao Hsien darauf wirft. In minutenlangen Einstellungen tastet die Kamera den nächtlichen Lebensraum von Vicky ab, einer jungen Frau, die sich durch das Nachtleben schlägt in der brodelnden Metropole Taipeh. Sie arbeitet in einem Nachtclub und kommt nicht los von ihrem launischen Freund Hao-Hao, obwohl sie sich nur bei dem etwas älteren Jack wirklich geborgen fühlt. MILLENNIUM MAMBO erzählt eine Liebesgeschichte, nichts Besonderes, ein Verlieren und Sichneuverlieben und Wiederverlieren – gehalten in einem traumsicheren Rhythmus für Situationen. Wo andere längst abblenden, lässt Hou Hsiao Hsien sie entstehen, ganz wie im Leben. Langsam taucht aus den Brocken der verlorenen Zeit die Frage auf, was sich vom Leben festhalten lässt, während es vergeht – eine der zentralen Fragen des Kinos.
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